Alle wollen Demokratie – Leserbrief von Urs Rüedi
Alle wollen Demokratie – oder?
So unterschiedlich die Positionen der Parteien vor den Parlamentswahlen 2011 auch sind, in einem sind sich – müsste man meinen – alle einig: Wir wollen eine demokratische Schweiz, in der alle Bevölkerungsgruppen ihre Stimme haben dürfen. Was soll man nun also von gewissen Entwicklungen der letzten Jahre halten? Die extreme Linke sabotiert mehr oder weniger systematisch Wahlkampagnen, schlägt Andersdenkende Parlamentarier zusammen oder greift sie – wie gerade eben – mit Pfefferspray an. Die SP hält es nicht für nötig, sich von solchen Gestapo-Aktionen zu distanzieren und weicht mit einer Art ‚Selbst-Schuld-Rhetorik‘ aus. Die Bündner Präsidenten der BDP und der GLP poltern, man wolle vor allem die SVP verhindern – ganz gleich, wie das Volk darüber denkt. Eine ziemlich dogmatische Aussage für Parteien, die in ihren Namen die Begriffe ‚demokratisch‘ und ‚liberal‘ führen. Das Erfolgsrezept der Schweiz war seit jeher, dass alle politischen Kräfte mitentscheiden: Mal schwang das Pendel in die eine, mal in die andere Richtung. Dass sich gewisse Parteien nun anmassen, sich als die Guten zu bezeichnen und die anderen als ‚Böse‘ aus der Entscheidungsfindung zu verbannen, kann nicht gut sein für die Schweiz. Wir brauchen alle politischen Richtungen. Und wir brauchen auch eine Partei, die sich nicht vor den heissen Themen EU, Zuwanderung und Sicherheit für die Schweizer Familien scheut. Aus diesen Gründen werde ich am Wahltag meine Stimme der SVP und ihrem Top-Kandidaten Heinz Brand geben.
Urs Rüedi, Serneus