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Würdigung und Ehrung von Alt-Präsident Jon Peider Lemm

Von Reto Rauch, Sent

Kurz nachdem die Diskussionen über die Neuorganisation der SVP Graubünden begonnen hatten, kam auch die Frage auf, wer denn eigentlich alles zu den „richtigen“ SVPler gehört und wer wird die Partei verlassen wird. Es war von Anfang an klar, dass ich, damals noch als fast einziger öffentlich bekannter SVP Bekenner, nicht das Präsidium einer neuen SVP übernehmen werde. Ich kannte JPL aus den Nationalratswahlen 1999, da wir gemeinsam auf den Listen waren. Ich bei den Jungen, er auf der Hauptliste. Zudem hatten wir auch Teile des Wahlkampfes zusammen bestritten. Also, versuchte ich einmal, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Beim ersten telefonischen Kontakt kam zwar eine dankende Ablehnung, aber immerhin – er war SVPler, das hatte ich gemerkt. Der entscheidende Moment war dann der 12. April 2008 – die Gründung der Jungen SVP Oberengadin. Ich war mit Toni Brunner unterwegs ins Oberengadin an die Gründung und in der Diskussion habe ich ihm gesagt, ich hätte schon einen Präsidenten, aber er will nicht. Will nicht, gibt’s nicht – war die Antwort. Also habe ich Jon Peider angerufen und gesagt, dass wir uns am Nachmittag treffen müssen – wohlverstanden müssen!! Dass er im Münstertal war, wusste ich nicht. Doch er fuhr für diese Sitzung zurück ins Oberengadin und hat dort für den Notfall zugesagt, was für mich klar ja hiess. Das war der 12. April 2008. Präsentiert haben wir die neue SVP erst Mitte Juni. Also alle Medien-Diskussionen ob ich der richtige Präsident wäre, wer sonst noch dazu gehört und ob nur Junge Wilde die neue SVP repräsentieren werden etc. war schon weit im Voraus geregelt und alles drumherum nur Show. Vermutlich war das auch gut so, denn mit Jon Peider hatten wir einen Gründungspräsidenten, der in der hektischen Zeit vor der Gründung alles im Hintergrund leiten konnte ohne sich von den Medien und richtigen und teilweise auch falschen (Spione) Parteikollegen ablenken zu lassen sowie die strategisch wichtigen Entscheiden überlegt umzusetzte. So ist es sogar vorgekommen, dass ich einmal am Tag nach einer Vorbereitungssitzung ein Telefon eines unserer Nationalratskandidaten erhalten habe, er habe gestern Jon Peider gesehen und er glaube dass Jon Peider auch ein richtiger SVPler sei. Ja, JPL war auf dem Heimweg einer unserer Vorbereitungssitzungen. JPL wusste auch, dass er nach dieser Zeit im Hintergrund, als Präsident der SVP wohl nicht unbedingt die einfachste Aufgabe hatte. Er war regelrecht zur Zielscheibe für alle Linken der Schweiz geworden, leitete aber unsere Partei souverän. Ruhig mit gradlinigen klaren Antworten – glasklare Positionen und mit einem exzellenten politischem Gespür. Keine Überreaktionen oder schnelle unüberlegte Falschreaktionen, sondern immer politisch und taktisch klug. Er bot keine Angriffspunkte und brachte andere Parteien fast zum verzweifeln. Wie gerne hätten Sie die Aussagen von Jon Peider korrigiert oder kritisiert aber diese Gelegenheit gab ihnen Jon Peider nicht und die Präsidenten der andern Parteien mussten dann meisten mit lächerlichen Aussagen und Attacken auf die SVP sich selber disqualifizieren. Die SVP hatte in den letzten 4 Jahren eine sehr schwierige Aufgabe. Nicht nur kantonal, sondern auch national wurden wir stets kritisch begleitet. Unsere Resultate waren von nationaler Bedeutung und noch so gerne berichteten die Medien schweizweit über die Grossratswahlen – Majorzsystem hin oder her. Der grössere Schock für die anderen Parteien brachte dann das erste grosse Kräftemessen bei den Nationalratswahlen – ja und dieses Ergebnisse kennen Sie! Die SVP wurde auf Anhieb stärkste Partei. Unser Präsident kann mit Stolz heute eine SVP Graubünden abgeben, welche die Wähleranteilsliste des Kantons Graubünden anführt, und dabei trägt er einen grossen Verdienst. Schon bei der Gründung im 2008 und dann auch im Sommer dieses Jahres hat Jon Peider zu mir gesagt, er werde dann nach den Wahlen das Präsidium abgeben. Wenn wir auch fast immer einig waren, in diesem Punkt waren wir sehr uneinig, noch so gerne hätte ich mit ihm weitergearbeitet. Es hat immer Spass gemacht, als Vizepräsident mit ihm als Präsident zu arbeiten. Wir haben uns, so beurteile ich es zumindest, sehr gut ergänzt und reagierten in den kritischen Fragen stets genau gleich. Wir haben uns fast blind verstanden. Toll war’s.

Char Jon Peider, chara Barbara

In nom dal PPS Grischun as lessa ingrazchar per teis grond ingaschamaint a favur da nos parti, ma eir a favur d’üna clera vusch burgaisa in Grischun. Eir a Tai Barbara ingrazcha pella pazienza, pellas nervas cha tü hast douvrà cun teis hom, però eir cun mai o cun no e pel sustegn cha tü hast dat a Jon Peider. JPL, resta sco cha tü est, gioda teis temp liber illa chamonna da chatscha o in Val Müstair e da mai dodarast amo plü.

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