Proprozinitiative: Ein Systemwechsel ist überfällig. Leserbrief von Werner Wyss
Am 3. März gelangt die Proporzinitiative 2014 „Für gerechte Wahlen“ zur Abstimmung. Dabei geht es um einen Wechsel vom bisherigen Majorz-Wahlsystem (Mehrheitswahlverfahren) zum zeitgemässen Proporz-Wahlsystem (Verhältniswahrecht) für den Grossen Rat. Eine Änderung vom veralteten Wahlverfahren zu einem bewährten Wahlsystem, das ein echtes Abbild der Bevölkerung darstellt, ist überfällig. Einzig die beiden Kantone Graubünden und Appenzell Innerhoden wählen ihre Kantonsparlamente im Majorz-Verfahren, alle anderen Kantone der Schweiz wählen im Proporz-Wahlsystem. Auch der Nationalrat wird im Proporz gewählt. Die Fakten zeigen deutlich auf, dass die Zeit für einen Systemwechsel auch für Graubünden reif ist. Umso mehr, da auch die Bündner Regierung das Proporz-Wahlsystem befürwortet. Der Bündner Majorz verzerrt die Stimmkraft der Wählenden und steht so im Widerspruch zur Bundesverfassung. Das Bundesgericht hat in den letzten Jahren wegen Verstösse gegen die Wahlrechtsgleichheit wiederholt interveniert. Lassen wir es nicht so weit kommen und wechseln vorher zum fortschrittlichen Proporz-Wahlsystem. Machen wir von dieser Möglichkeit am 3. März Gebrauch und legen ein Ja in die Urne.
Werner Wyss, Mutten