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Die Moral im Wandel der Zeit

Die Moral im Wandel der Zeit

Jann-Andrea Thöny, Präsident JSVP Graubünden

Die Moralvorstellungen Europas gründen auf einem christlichen Weltbild und führten dank bewährten Werten wie Fleiss, Anstand, Ehrlichkeit, Respekt, Treue und Verantwortlichkeit zu florierenden Volkswirtschaften und nachhaltigem Wohlstand.

Trotz den unverkennbaren Früchten dieser Ideale, wurden sie verschiedentlich hinterfragt. Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau predigten beispielsweise eine uneingeschränkte Selbstverwirklichung losgelöst von elterlichen, schulischen, kirchlichen oder staatlichen Autoritäten. Nietzsche relativierte mit seinem Nihilismus sämtliche moralischen Werte. Auch die marxistische Ideologie der Gleichmacherei war ein Angriff auf das vorherrschende System. So wurde die Religion von Marx denn auch als „Opium fürs Volk“ abgetan. Im 20. Jahrhundert fanden die Theorien von Sigmund Freud und Alfred Kinsey Verbreitung: Sexualität soll von Kindsbeinen an ungehemmt ausgelebt werden. Die Achtundsechziger sagten sich gar pauschal von jeglichen „autoritären Zwängen“ los.

Die beschriebenen Denkrichtungen wurden natürlich stark vereinfacht, und es können ihnen mit Sicherheit auch vereinzelt positive Aspekte abgewonnen werden. All diese Bewegungen erfreuten sich jeweilen zahlreicher Anhänger. Mit Ausnahme des Kommunismus konnten sie sich jedoch nie auf staatlicher Ebene etablieren. Folglich blieben die christlichen Moralvorstellungen in der Gesellschaft und den politischen Institutionen verankert.

Obwohl heute keine eindeutig auszumachende Gruppe opponiert, schreitet die Erosion der Werte rasch voran. Die Umkrempelung erfolgt – gemäss einer „Top-Down-Strategie“ – von oben nach unten. Es scheint, als ob sich die Achtundsechziger in unseren Institutionen breit machen konnten. Sprich, die „Revoluzzer“ sitzen plötzlich in den Behörden – und offensichtlich haben sie Erfolg. Heute nennen sich Menschen gut, die lebensfähige Embryos im Mutterleib zerstückeln, absaugen und entsorgen. Heute gibt es Kantonsregierungen, die vierjährige Knirpse zu Sexualkundeunterricht verdonnern. Heute bieten gewisse evangelisch-reformierte Kirchen Sex-Seminare mit Übungszimmer an. Heute orientiert sich die Bundeskanzlei an 192 Seiten starken Leitfäden mit „geschlechtergerechten Formulierungen“. Darin werden Bezeichnungen wie „Vater“ und „Mutter“ als beleidigend erachtet und kurzerhand durch „das Elter ein und zwei“ ersetzt. Heute existiert eine gesetzliche Basis für Suizid; „Exit“ und „Dignitas“ haben im vergangen Jahr völlig legal 576 Menschen ins Jenseits befördert.

Heute wird an einer Revision des Partnerschaftgesetzes getüftelt, um Homosexuellen die Adoption von Kindern zu ermöglichen. – Und wen wundert’s, dass in einer solchen Gesellschaft jede sechste Person an einer „psychischen Störung“ leidet?

Wie tief müssen wir noch fallen, bis wir uns auf jene Werte besinnen, die uns dereinst stark gemacht haben?

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