Katz im Sack – Sinergia, Leserbrief von Walter Hegner
Amt 11. März 2012 stimmen wir über die erste von zwei Bauetappen für ein neues und sehr teures kantonales Verwaltungszentrum ab. Für mich ergeben sich viele offene Fragen, Unklarheiten und Ungereimtheiten. Es sollen Synergien genutzt und Abläufe optimiert werden. Welche? Was hat das Amt für höhere Bildung mit dem Amt für Jagd und Fischerei zu tun? Wieso werden nicht alle Amtsstellen einbezogen? Sollen einige weiterhin angeblich ineffizient arbeiten? Der Nutzen für den Bürger soll erhöht werden. Wodurch, wie und wieso bleibt unbeantwortet. Es gibt wohl kaum viele Bürger, die an einem Tag Termine bei mehreren Amtsstellen haben. Im Gegenteil, der grösste Teil der Bürger hat höchst selten einen persönlichen Kontakt mit der kantonalen Verwaltung. Die Ausnahme ist das Ausweiszentrum mit einer hohen Kundenfrequenz, das jedoch im Stadtzentrum verbleibt. Wie wird die Diskretion für die Bürger sichergestellt? Soll jeder sehen, wer beim Sozialamt einen Termin hat?
Was geschieht mit den angeblichen Einsparungen? Einsparungen sind für die Bürger erst interessant, wenn sie zu Steuererleichterungen führen. Zudem würden mit tieferen Steuersätzen Arbeitsplätze geschaffen oder mindestens erhalten. Solche Steuersenkungen sind aber nirgends ersichtlich, womit die Gelder dann wohl in einem anderen Moloch verschwinden! Und die Mitarbeitenden? Die sind gemäss den Aussagen der Regierung kein prioritäres Entscheidungskriterium! Welche Auswirkungen sich für die Mitarbeitenden und damit indirekt auch auf die Arbeitsleistung ergeben, bleibt ein Geheimnis. Wo bleibt da die selbstdeklarierte moderne Arbeitgeberin? Schulden die wir durch dieses teure und unnötige Projekt aufbauen, werden vermutlich unsere Nachkommen abzustottern haben?
Aufgrund dieser Unklarheiten und Widersprüchen steht für mich fest, dass die Bürgerinnen und Bürger offenbar wieder einmal die Katze im Sack kaufen sollen. Deshalb ein wuchtiges NEIN in die Urne!
Walter Hegner, Chur, Gemeinderatskandidat SVP