Mitmachen
Artikel

Keine Energiewende mit falschen Anreizen

Kurt Bobst, CEO von Repower war Gast an der Mitgliederversammlung der SVP Chur und hat ein eindrückliches Referat über die Energiewende und die damit zusammenhängenden Probleme für die Wasserkraft gehalten. Kurt Bobst hat über die verheerenden Folgen gesprochen, welche die starke staatliche Regulierung im Strombereich für die Berggebiete hat . Dabei ist festzustellen, dass die Kraftwerke im Kanton Graubünden im Durchschnitt zu rund 5.9 Rp/kWh Strom produzieren und dass auf dem wichtigsten Strommarkt Europas der Marktpreis unter 4.8 Rp/kWh liegt. Das verursacht grosse Verunsicherungen rund um die Wasserkraftwerke. Die Wirtschaftlichkeit bei zwei grossen Projekten in Graubünden (Pumpspeicherwerk Lagobianco und Wasserkraftwerk Chlus) ist aufgrund des momentanen Marktdesigns nicht gegeben, obwohl beide, gerade vor dem Hintergrund der Energiewende, wohl zu den sinnvollsten Projekten überhaupt in der Schweiz gehören. Der CEO von Repower hat hinzugefügt, dass der Strompreis für den Endkunden nicht sinkt, da er immer höhere Stromabgaben bezahlen muss. Die Abgaben, zum Beispiel für die Kostendeckende Einspeisevergütung, setzen falsche Anreize in der Stromproduktion. Teilweise hat dies sogar Folgen, die sich den Zielen in den Bereichen Marktliberalisierung, Klimaschutz und Atomausstieg entgegensetzen. Durch die Verteuerung der Energie durch Abgaben wird paradoxerweise der Umbau des Stromproduktionsparks in Europa auf neue, effiziente Anlagen gebremst. So werden zum Beispiel Arbeitsplätze und Produktion nach Asien verlagert. Der CEO von Repower hat im Weiteren ausgeführt, dass in seinem Stromkonzern die Verschlechterung der operativen Ergebnisse der Wasserkraftwerke teilweise mit dem Auslandgeschäft kompensiert werden. Vor allem in Italien erzielt Repower mindestens die Hälfte des Konzernumsatzes und die entsprechenden Geschäftsgewinne. Kurt Bobst hat während der engagierten Diskussion auch Verbesserungsansätze aufgezeigt. In erster Linie sollte der Subventionsmechanismus (Einspeisevergütungssystem KEV) umgehend abgelöst oder stark verändert werden. Damit sollen wirtschaftliche Anreize für die Optimierung bestehender Grosskraftwerke (>10 MW) gesetzt und unnötige Produktionsverluste durch moderate Restwasserregelungen bei bestehenden Anlagen vermieden werden. Für den CEO von Repower müssen die übergeordneten Ziele im Auge behalten werden, die einheimische Industrie darf nicht geschwächt werden, die Energie- und Stromversorgung ist zu sichern und Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, die Innovation erlauben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Artikel teilen
Kategorien
mehr zum Thema
weiterlesen
Kontakt
SVP Graubünden Sekretariat,
Petra Casty,
Via Ruegna 2,
7016 Trin-Mulin
Telefon
076 247 91 66
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden