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Medienmitteilung

SVP Graubünden fordert Neubewertung der Luchsaussetzung

Die SVP Graubünden reagiert mit deutlicher Kritik auf die geplante Aussetzung zweier Luchse in der Surselva. Obwohl der Kanton die Massnahme als Ersatz für die 2024 irrtümlich erlegten Tiere rechtfertigt, geht sie aus Sicht der SVP weit über das Notwendige hinaus. Die vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) erteilte Bewilligung basiert auf der Annahme, dass die ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt seien. Aus Sicht der SVP ist dies in der aktuellen Situation jedoch keineswegs gewährleistet.

Ein kürzlich veröffentlichtes Sorgenbarometer Graubündens belegt, dass 35,4 Prozent der Bevölkerung die Präsenz der Grossraubtiere als eines der fünf dringendsten Probleme im Kanton einstufen. Die zunehmende Belastung der Landwirtschaft, namentlich der Alpwirtschaft, durch Wolfs- und künftig auch Luchsbestände ist real und hat bereits spürbare Auswirkungen auf die Bestossung der Alpen sowie auf Tourismus und Landschaftspflege. Die SVP Graubünden kommt deshalb zum Schluss, dass die notwendigen politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für zusätzliche Ansiedlungen klar nicht gegeben sind.

Mehr Grossraubtiere bedeuten mehr Schäden
Laut dem Konzept Luchs Schweiz des Bundes können höhere Luchsdichten zu vermehrten Übergriffen auf Kleinvieh führen. Bereits heute ist die Situation für die Alpwirtschaft aufgrund der rasch anwachsenden Wolfsbestände äusserst angespannt. Eine künstliche Erhöhung des Luchsbestands, selbst wenn sie offiziell als «Ersatzmassnahme» deklariert wird, ist unter diesen Umständen nicht verantwortbar.

Die SVP betont, dass jede weitere Ansiedlung ohne umfassende regionale Folgenabschätzung dem Vorsorgeprinzip, dem Interessenabwägungsgebot sowie den Grundsätzen der kooperativen Konfliktprävention widerspricht, wie sie Bundesverfassung und Jagdrecht vorsehen.

Forderungen der SVP Graubünden
Mit einem Fraktionsauftrag an die Regierung verlangt die SVP Graubünden folgende Massnahmen:

  1. Es sollen keine weiteren Grossraubtiere angesiedelt werden, solange zusätzliche Schäden für Landwirtschaft, Bevölkerung und Tourismus nicht ausgeschlossen sind und die gesellschaftliche sowie politische Akzeptanz nicht klar und transparent nachgewiesen ist.
  2. Beim aktuellen Luchsprojekt in der Surselva soll der Kanton vom BAFU eine neue Prüfung verlangen, falls die notwendige Akzeptanz in der Region nicht belegt werden kann.
  3. Der Kanton soll langfristig dafür sorgen, dass die Zahl der Grossraubtiere nur im unteren Schweizer Durchschnitt liegt.

Unklarheiten bei Ersatzmassnahme bleiben bestehen
Die SVP anerkennt, dass der Fehlabschuss von drei Luchsen im Jahr 2024 bedauerlich war. Dennoch darf dieser Vorfall nicht als Türöffner für eine unkritische Ausweitung des Luchsbestands dienen. Auch angebliche genetischen Probleme der Alpenluchse, welche durch punktuelle Blutauffrischung nur marginal beeinflusst werden können, zeigen, dass die erwarteten ökologischen Vorteile überschaubar sind.

Italiano: 2025-12-08 Insediamento linci

Weitere Auskünfte erteilen:

Roman Hug                                                                           Walter Grass

Nationalrat & Präsident SVP Graubünden                           Fraktionspräsident SVP Graubünden

📞 078 600 98 20                                                                     📞 079 247 85 83

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