Wie vermeintliche Gewinner zu Verlierern werden
Die Befürworter der Reform versuchen mit allen Mitteln zu verschleiern, welche Auswirkungen der neue Finanzausgleich tatsächlich auf die Bevölkerung haben wird. Die offiziellen Zahlen des Finanzdepartements zeigen, dass die Mehrheit der Bündnerinnen und Bündner mit dem neuen Finanzausgleich verliert. Wer auf den ersten Blick von der Reform zu profitieren scheint, gehört in Tat und Wahrheit zu den Verlierern. So bekommt die Stadt Chur 3,5 Millionen Franken aus dem Finanzausgleich. Natürlich wird die Exekutive der Stadt Chur nicht Nein dazu sagen, wenn sie mehr Geld zur Verfügung hat und sie wird weiterhin das beschlossene Sparpaket nicht umsetzen. Doch eines sollte nicht vergessen werden: während die Exekutive gewinnt, zahlen die Steuerzahlenden von Chur drauf. Sie werden mit 3,9 Millionen Franken zur Kasse gebeten, denn der Kantonsbeitrag von 22 Millionen Franken wird unweigerlich aus den Taschen der Steuerzahlenden finanziert. Churerinnen und Churer zahlen also fast eine halbe Million mehr als die Stadt aus dem Finanzausgleich bekommt. Es ist durchaus verständlich, dass die Befürworter der Reform und insbesondere der Stadtrat diese Seite der Medaille verschweigen, sind sie es doch, die von der Reform profitieren. Die Bevölkerung der Stadt Chur und von ganz Graubünden hat jedoch ein Anrecht darauf, die ganze Wahrheit zu erfahren. Die Wahrheit ist, dass die Steuerzahlenden von Chur und viele andere vermeintlichen „Gewinner“ am Ende als Verlierer dastehen werden. Die Vorlage ist also ganz und gar nicht ausgereift. Deshalb empfehle ich den Bündnerinnen und Bündnern, am 28. September ein klares Nein zur FA-Reform in die Urne zu legen.
Walter Hegner, Chur