Scherbenhaufen bei der Wolfsregulierung
Aufgrund einer Frage von Fraktionspräsident Walter Grass im Rahmen der Fragestunde in der Augustsession wurde öffentlich bekannt, dass die Abschussbewilligungen zum Jagdbeginn, am 1. September, nicht vorliegen werden. Als wir davon Kenntnis erhielten, konnten wir es kaum glauben. Eine direkte Nachfrage bei den persönlichen Mitarbeitern von Bundesrat Albert Rösti brachte dann Erstaunliches zum Vorschein. Die Bundesverwaltung konnte uns schriftlich belegen, dass die Gesuche für die Entnahme von Rudeln von unserem Kanton zu spät eingereicht wurden. Und so stehen wir in Graubünden nun vor einem Scherbenhaufen.
Wieso ein Scherbenhaufen?
In der ersten Jagdwoche werden bei allen Wildarten die höchsten Abschusszahlen erreicht. Und genau diese wichtige Woche lässt Graubünden nun ungenutzt verstreichen. Die Bündner Jägerschaft wäre optimal vorbereitet gewesen – umso grösser sitzt nun der Frust bei den ausgebildeten Jägerinnen und Jägern sowie der betroffenen Bevölkerung. Die Bündner Jägerinnen und Jäger beweisen mit der Steinwildjagd jedes Jahr, dass sie auch eine geschützte Art sehr diszipliniert dezimieren können. Die Jägerschaft ist eine optimale Unterstützung der Behörden und muss nun wegen schlechter Koordination der Amtsstellen tatenlos zusehen.
Politische Konsequenzen
Dass unsere Regierung und Verwaltung den Fehler nun der Bundesverwaltung zuschiebt, ist äusserst bedauerlich. Der Bündner Verwaltung wurde vorzeitig mitgeteilt, dass die Bearbeitung drei Arbeitswochen dauert. Politisch nichts zu unternehmen und sich am letzten Tag vor dem Jagdstart öffentlich über eine angebliche Verschlampung beim Bund zu empören, zeugt nicht von grosser Souveränität. Die Tatsache, dass verschiedene Amtsstellen mit so vielen Mitarbeitern nicht in der Lage sind, sich vernünftig zu koordinieren, muss dringendst thematisiert werden.
Lückenlose Aufklärung
Die Aussagen vonseiten Kantons und dem, was wir aus dem Bundesamt für Umwelt hören, unterscheiden sich diametral. Eine Seite verbreitet Falschinformationen. Entsprechend fordert die SVP Graubünden eine lückenlose Aufklärung! Nationalrat Roman Hug wird dies mit einer Motion in der Herbstsession des nationalen Parlamentes einbringen. Und gleichzeitig wird die SVP Fraktion des Grossen Rates sich mit den kantonsinternen Abläufen in der Oktobersession beschäftigen.
Weitere Auskünfte erteilen:
Roman Hug Walter Grass
Präsident SVP Graubünden Fraktionspräsident SVP Graubünden
078 600 98 20 079 247 85 83